Theater mal anders

Außergewöhnliche Szenencollage der Theater-AG der Hugo-Höfler-Realschule Breisach

Außergewöhnliche Szenencollage der Theater-AG der Hugo-Höfler-Realschule Breisach | Bild: privat

Ein ganz normales Theaterstück?! Das kann jeder! Die Theater-AG der Hugo-Höfler-Realschule Breisach präsentierte zum Schuljahresende ein außergewöhnliches Stück, nämlich eine Szenencollage mitten aus dem Leben von Heranwachsenden. Die Schauspielerinnen der Klasse 8b hatten über das gesamte Schuljahr an ihrer eigenen Collage „Erbse sucht Anschluss“ gearbeitet und dafür sogar mehrere Wochenenden geopfert. Neben einer glamourösen Abendveranstaltung wurde das Stück auch noch in vollbesetzten Schulvorstellungen an zwei Vormittagen dargeboten. Schon zu Beginn der Aufführung wurde klar, dass es sich hierbei um eine besondere Art von Theaterstück handeln würde - dem biografischen Theater. Wie im echten Leben saßen die Darstellerinnen im ersten Bild des Stückes auf Hockern auf der Bühne und tippten stumpf auf ihren Handys herum. Dieses Bild prägte das gesamte Theaterstück, in dem die sozialen Medien, der dadurch entstehende Druck auf Jugendliche und das Smartphone im Allgemeinen dominant im Vordergrund standen. So bewegte sich der gesamte Abend zwischen „Instagramm und Tafelkreide“, „Fitness- und Foodwahnsinn“, „Schulordnung und Croptops“, „oversize Shirts und size zero“, „Mamaliebe und Elternhass“, „Lehrer und Bros“, „Red Bull Dosen und Fridays for Future“. Durch persönliche Briefe, eigens entwickelte Szenen und Choreografien oder sogar live gesungene Musikstücke entstand ein Reigen aus Eindrücken, der die teilweise bedrückende Realität der Teenager nicht treffender hätte darstellen können. Das bewusst minimalistisch gehaltene Bühnenbild, sowie die einheitlich schwarzen Outfits standen in aussagekräftigem Kontrast zur Individualität einer jeden Schauspielerin und deren Rolle auf der Bühne. Unterstützt durch ein Technikteam von Mitschülern konnten die teils emotionalen, aber auch lustigen Schnipsel zu einem intensiven Ganzen zusammengefügt werden. So wurde am Ende des Abends die große Leistung aller Schauspielerinnen von Konrektorin Manuela Schmitt besonders betont und gewürdigt. Es brauche besonders in diesem Alter eine Menge Mut und Stärke, so viel von sich selbst preiszugeben und dies auch noch in so professioneller Art auf die Bühne zu bringen. Am Ende dankte Konrektor Markus Rupps noch den beiden Realschullehrerinnen Susanne Kienzler und Teresa Knopp für ihren unermüdlichen Einsatz, ohne den das Theaterstück sicher nie entstanden wäre. Ein Gesamtkunstwerk eben. Eine Frage, die viele Zuschauer während des Stückes beschäftigte, blieb jedoch bewusst unbeantwortet: Wer oder wo war eigentlich die Erbse?