Als Schulsieger der Hugo-Höfler-Realschule Breisach konnte sich Noah Ehret aus der Klasse 6a beim 56. Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des deutschen Buchhandels in der Mediathek Müllheim gegen zehn Mitbewerber von Gymnasien und Realschulen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald durchsetzen und völlig überraschend aber hochverdient den ersten Preis gewinnen.  

Nicht nur in der Schule, auch privat liest Noah Ehret gerne und viel. Aber es ist natürlich etwas ganz anderes, wenn man vor einer unbekannten Jury und zehn Mitbewerbern auftreten muss. Beruhigend ist es dann, wenn man gut vorbereitet und mit viel Unterstützung anreist: Neben dem Üben zu Hause hatte Jessica Sonntag, die Deutschlehrerin von Noah, eine tolle Idee.  In den Wochen vor dem Kreiswettbewerb organisierte sie mehrere Lesungen vor den achten, neunten und zehnten Klassen der Schule. Die erfahrenen Schüler gaben ihm bereitwillig Feedback und auch seine Lehrerin hatte nach den Probelesungen noch manche gute Tipps auf Lager. Zusätzliche Sicherheit gewann der Sechstklässler dadurch, dass neben seinen Eltern und seiner Deutschlehrerin auch Mitschülerinnen und Mitschüler mit nach Müllheim anreisten. So vorbereitet konnte dann eigentlich gar nichts mehr schiefgehen!  

In der ersten Runde galt es in nur drei Minuten den Zuhörern und der Jury den Inhalt eines selbst gewählten Buches in eigenen Worten vorstellen und dann den Text gekonnt vorzulesen. Die Bandbreite war groß, es gab spannende, gruselige, witzige und ernste Bücher, je nach Vorliebe der Schüler. Noah Ehret hatte sich für das Buch „Das Kaninchenrennen“ von Boris Koch entschieden, eine wunderbar locker geschriebene Tragikomödie aus der Sicht des zehnjährigen Tim, bei der es nicht nur um ein dreibeiniges Kaninchen geht, sondern auch um Außenseiter, Ehrgeiz und Freundschaft. Die von Noah geschickt gewählte Stelle und sein gekonnter Vortrag ließen die Zuhörer die Grundstimmung und damit den Reiz des Buches unmittelbar erleben.  

Nach einer kurzen Pause ging es in die entscheidende zweite Runde. Nun bekamen alle Schülerinnen und Schüler ein von der Jury ausgewähltes Buch mit vorgegebenen Textstellen. Fortlaufend lasen sie aus „Marija im Baum“ von Klaus Kordon. Der fast zwölfjährige Lukas und seine Freundin Marija, die aus Russland stammt, schaffen es gemeinsam mit den jüngeren Geschwistern einen Kriminalfall zu lösen und zu beweisen, dass Marijas Vater kein Dieb ist. So erzählt auch dieses Buch spannend und humorvoll die Geschichte einer großen Freundschaft und räumt ganz nebenbei einiges an Vorurteilen aus dem Weg. Lebendig, einfühlsam und unglaublich souverän las Noah seine Szene und schaffte es wiederum problemlos, alle in seinen Bann zu ziehen. Trotzdem  konnte er es am Schluss kaum glauben, dass ausgerechnet er, der bei der Vorstellung durch die Jury scheinbar vergessen worden war, den begehrten 1. Preis mit nach Hause nehmen durfte.  

Nun warten alle gespannt auf den Bezirksentscheid Mitte März. Schulleiter Dr. Christoph Wolk gratulierte Noah und Jessica Sonntag jedoch schon jetzt zum Gewinn der Kreismeisterschaft und machte deutlich, wie stolz die Hugo-Höfler-Realschule auf seine Leistung und auch auf die tolle Vorbereitung durch die Deutschlehrerin ist. Er versicherte Noah, dass ihm natürlich auch beim Bezirksentscheid wieder alle die Daumen drücken werden.