Klasse 8a macht eine Führung in der Synagoge

Klasse 8a macht eine Führung in der Synagoge | Bild: Sabine Ambs

Im Rahmen der Projektwoche 2 zum Thema „Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt“ besuchte die Klasse 8a mit ihren Lehrerinnen Sabine Ambs, Eva Schwärzle und Miriam Bernhard die Neue Synagoge und das Gemeindezentrum der Israelitischen Gemeinde in Freiburg. Die „Neue Synagoge mit Gemeindezentrum“ wurde am 5. November 1987 eingeweiht. Begrüßt wurde die Klasse von Herrn Hayoun, dem Kantor der Synagoge, der die Klasse durch die Synagoge führte und einen großen geschichtlichen Einblick in die jüdische Religion und das jüdische Leben gab. Das Judentum ist die älteste Religion der drei monotheistischen Weltreligionen. Derzeit zählt die Israelitische Gemeinde in Freiburg 750 Mitglieder. Vor Eintritt in die Synagoge bedeckten die Schüler ihren Kopf mit einer Kopfbedeckung (Mütze). Die traditionelle religiöse Kopfbedeckung der jüdischen Männer ist die Kippa. Gläubige Juden zeigen damit ihre Ehrfurcht und Demut gegenüber Gott. Mit sehr viel Respekt und großem Interesse betrat die Gruppe die Innenräume der Synagoge und nahm vor einem roten bestickten Samtvorhang Platz. Für alle sichtbar war das ewige Licht, das die Anwesenheit Gottes symbolisiert. Nach einer kleinen Einführung und Übung in den hebräischen Gesang sang die Klasse gemeinsam ein hebräisches Lied und stimmte sich auf die bevorstehenden Erläuterungen des Kantors ein. Im Judentum beten die Gläubigen dreimal am Tag. Jüdische Mädchen werden mit 12 Jahren (Bat Mitzwa) und jüdische Jungen mit 13 Jahren (Bar Mtizwa) religiös volljährig und übernehmen alle religiösen Pflichten eines Mitgliedes der jüdischen Gemeinschaft. Der Davidstern geht zurück auf die Geschichte von „David und Goliath“. Die sechs Spitzen des Davidsterns symbolisieren die vier Himmelsrichtungen und den Himmel oben und die Erde unten. Das einzige Blasinstrument, das in der Synagoge gespielt werden darf, ist das Widderhorn, das während des Gottesdienstes geblasen wird. Der Ton des Widderhorns soll die Menschen zur Reue und Umkehr veranlassen. Herr Hayoun spielte der Klasse auf dem Widderhorn vor. Doch was war nun hinter dem Samtvorhang? Hinter dem Vorhang befindet sich der Toraschrein, in der die heiligen Schriften aufbewahrt werden, unter anderem eine aus dem Jahr 1899. Herr Hayoun erklärte, dass die Tora, die ersten fünf Bücher Mose, das heilige Wort Gottes und das Gesetz der Juden ist. Die Tora ist in hebräischen Buchstaben auf handgefertigtem Pergament aus der Haut koscherer („reiner“) Tiere geschrieben, ist deshalb sehr kostbar und darf nicht mit bloßen Händen berührt werden. Beim Lesen der Tora dient ein silberner Stab, der Torazeiger, als Lesehilfe. Am vorderen Ende des Torazeigers befindet sich eine kleine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger. Um den Schülerinnen und Schülern den Klang der hebräischen Sprache näher zu bringen, las Herr Hayoun der Klasse einen Abschnitt aus der heiligen Tora vor. Im Laufe eines Jahres wird die Tora im Gottesdienst einmal komplett vorgelesen. Voll gepackt von den vielen neuen Eindrücken und Informationen zum Judentum verließ die Klasse die Synagoge und machte sich auf den Weg zum Shoppen und Bummeln in der Innenstadt von Freiburg. Nach zweistündiger Shoppingtour traf sich die Klasse am vereinbarten Treffpunkt, um von dort zum „Platz der Alten Synagoge zu gehen und ein Klassenfoto zu machen. Nun war es an der Zeit, die Rückfahrt nach Breisach anzutreten.