Geschichte hautnah

Geschichte Hautnah | Bild: privat

„Das kann man sich kaum vorstellen, was hier einmal passiert ist.“ – so ein Schüler einer der drei neunten Klasse der Hugo-Höfler-Realschule, als er vor dem nachgebauten Galgen auf dem Appellplatz des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof im Elsass stand. Die Gedenkstätte inmitten der Vogesen zeigt die Überreste der Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes zwischen 1941 und 1945 und soll die Schülerinnen und Schüler an den menschenverachtenden Umgang politischer Widerstandskämpfer*innen erinnern.

Zu sehen bekamen die Schülerinnen und Schüler neben der Häftlingskleidung, einigen persönlichen Gegenständen und Zeichnungen unter anderem die Baracken, in denen die Häftlinge untergebracht waren, den Appellplatz mit einer Rekonstruktion eines Galgens sowie Gefängniszellen und das Krematorium. Bilder, Infotafeln sowie die fünf betreuenden Geschichtslehrkräfte halfen den Schülerinnen und Schülern dabei, alle aufkommenden Fragen zu beantworten und Eindrücke mit Informationen zusammenzubringen. Die gedämpfte Stimmung zeigte, dass sich die Lernenden an diesem historischen Ort auf eine ganz unmittelbare Art und Weise der Geschichte annähern konnten. „Das ist sehr bedrückend“ sagte eine Schülerin, nachdem sie aus einer für die Besucher*innen begehbare Arrestzelle, kaum größer als ein Heizungsschacht, herauskam und an dem Prügelbock vorbei wieder nach draußen lief. Unterstützt wurde die Erfahrung durch mehrere Zeitzeugenberichte, welche von den betreuenden Lehrkräften vorgelesen wurden und die Geschichte und die Erinnerung gewissermaßen wieder zum Leben erweckten.