Aus Fremden werden Freunde

Deutsch-polnischer Schüleraustausch an der Hugo-Höfler-Realschule Breisach

Eine Stunde früher als erwartet fuhr der Bus aus Polen auf den Schulhof und brachte 21 Schülerinnen und Schüler und ihre drei Lehrerinnen Magdalena Soboń, Monika Wiecheć und Zofia Godek aus Oswiecim nach Breisach zum 15. Schüleraustausch, wo sie ihre Breisacher Partner trafen, die sie zusammen mit den Lehrerinnen Regina Maußner und Catrin Kläger schon erwarteten.

Für eine ganze Woche lebten die polnischen Schülerinnen und Schüler in den Familien der deutschen Partner und gemeinsam erlebte die deutsch-polnische Gruppe ein abwechslungsreiches Programm.

Zuerst wurde die Gruppe im Rathaus von Herrn Bürgermeister Rein empfangen, dort waren auch Prof. Werner Nickolai, der den Freundeskreis Oswiecim vertrat, und Pfarrer Werner Bauer anwesend.  Anschließend führte Herr Bauer durch das Münster.

Bei einem Besuch in Freiburg und auf dem Feldberg und einer Führung durch den Winzerverein Oberrotweil, geleitet von Frau Gabi Merklin-Stückle, lernten die Jugendlichen die Gegend und ihre Besonderheiten kennen.

Ein gemeinsames Kochprojekt, bei dem einmal polnisch und einmal deutsch gekocht wurde, entpuppte sich als Eisbrecher, bei dem sich viele Austauschpaare näherkamen.

Besondere Höhepunkte waren ein Projekttag im Blauen Haus, wo unter anderem Herr Daniel Hoffmann sehr eindrücklich seine Familiengeschichte und die Verbindung nach Breisach darstellte, der Besuch im Europa-Park und eine Kanutour auf dem Altrhein.

Dass dieser Austausch, der finanziell vom deutsch-polnischen Jugendwerk und vom Freundeskreis Oswiecim unterstützt wird, langfristige Wirkung hat, zeigt auch die Tatsache, dass Frau Zofia Godek, die in diesem Jahr als Lehrerin dabei war, auch schon beim ersten Austausch vor 15 Jahren als Schülerin in Breisach war.

Bevor am Abend, bei einem Abschiedsfest im Wedäwit in Merdingen, gefeiert und unter der Anleitung von Herrn Walter Spindler auch getanzt wurde, führte das Programm die Gruppe nach Straßburg ins Europaparlament, wo deutlich wurde, warum so ein Austausch so wichtig ist. In einer Zeit der nationalistischen Bestrebungen in Europa ist es ganz besonders notwendig, dass wir unsere Nachbarn kennen und schätzen lernen.

Dass dies gelungen ist, konnte man bei der Abfahrt sehen. Nach einer intensiven Woche, bei der sich am Anfang Fremde gegenüberstanden, flossen jede Menge Tränen zum Abschied. So kann die Austauschgruppe der Hugo-Höfler-Realschule jetzt mit Vorfreude auf den Gegenbesuch im Mai schauen, um dort die neuen Freunde in Oswiecim wiederzusehen.