"Wir kämpfen nicht nur"

Jugendoffizier zu Besuch in der Hugo-Höfler-Realschule Breisach

Gespannt schauen die Jugendlichen nach vorne und warten ab, welches Video sie gleich zu sehen bekommen werden. Als der Film dann eine Minute später vorbei ist, übernimmt Stefan Gram wieder die Initiative: "Wo ist die Bundeswehr überall im Einsatz", will der Jugendoffizier aus Freiburg wissen, der an diesem Vormittag auf Initiative des EWG-Lehrers Oliver Staib die Klasse 10b der Hugo-Höfler-Realschule in Breisach besucht. "In Mali, Somalia und im Kosovo", fällt den Jugendlichen die Antwort nicht schwer. "Und warum sind wir dort?", will der Soldat weiter wissen. "Also jedenfalls nicht zum Kämpfen", traut sich einer der Schüler zu sagen.

Diese Antwort freut Gram. Denn es ist ihm ganz wichtig, die Bundeswehr mit ihren vielfältigen Aufgaben den Jugendlichen näherzubringen. Und wie schon zuvor in der Klasse 10c erklärt der Freiburger Jugendoffizier nun die gesamte Palette der Aufgaben, die die Bundeswehr hat: Selbstverständlich, so Gram, gehöre dazu die Landesverteidigung. Hier sei Deutschland aber nicht alleine, sondern fest in die NATO eingebunden. Deshalb müsse man heute eher von Bündnisverteidigung sprechen. Ohne eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik geht es also nicht.

Zur Veranschaulichung unterlegt Gram seine Schilderungen immer wieder mit Bildern. Als nun plötzlich mehrere Menschen in Seuchenschutzanzügen zu sehen sind, hebt einer der Schüler erstaunt die Hand: "Was hat das mit der Bundeswehr zu tun?" Gram erklärt der Klasse, dass die Bundeswehr auch humanitäre Hilfe leiste sowie zur Krisenbewältigung an verschiedenen Einsatzorten beitrage. "Wir kämpfen nicht nur, wir helfen vor allem Menschen."

Zum Schluss hatten die Jugendlichen noch die Möglichkeit, Fragen zu stellen. "Waren Sie schon einmal in einem Auslandseinsatz?" wollte eine Schülerin wissen. "Ich nicht, aber viele Freunde von mir", gab Gram bereitwillig Auskunft. Zum Glück, so der Soldat weiter, habe aber keiner körperliche oder psychische Verletzungen davongetragen. Dies sei beispielsweise bei Einsätzen in Afghanistan nicht selbstverständlich. Dennoch seien gerade diese Auslandseinsätze sehr wichtig, weil nur so die Möglichkeit bestehe, aus instabilen Regionen der Erde in absehbarer Zeit Gebiete des Friedens zu machen.