Vor kurzem, an einem kalten Novembertag, besuchte die Klasse 8f mit ihren Lehrerinnen Sonja Klenk und Susanne Kienzler im Rahmen einer Projektwoche das Blaue Haus in Breisach. Der Verein, der die Gedenk- und Bildungsstätte das Blaue Haus betreut, hat sich zur Aufgabe gemacht, einen lebendigen Ort für Begegnung, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Medien zu bieten. Die Klasse 8f hatte schon zwei Tage mit dem Thema „Bildung für Vielfalt, Toleranz und Akzeptanz“ an der Schule verbracht. Hier wurden die Schülerinnen und Schüler für diese wichtigen Aspekte sensibilisiert. Es wurden Filme angeschaut, über Vorurteile gesprochen- woher kommen sie und was können sie bewirken. Nach dem neuen Bildungsplan sind sogenannte „Leitperspektiven“ zu verschiedenen Themen verpflichtend im Lehrplan der Klasse 8 verankert. Am Mittwoch ging es nun ins Blaue Haus, wo die Schülerinnen und Schüler vor Ort mit Hilfe des vorbereiteten Materials erleben sollten, wie „Jüdisches Leben in Breisach“ bis 1938 aussah. Auch Breisachs Juden waren Vorurteilen gegenüber ihrer Religion und Lebensweise ausgesetzt, was zu unfassbarem Leid und die Auslöschung der jüdischen Gemeinden führte.
Frau Dr. Valeska Wilczek hatte mit ihrer Assistentin Biografien von Breisacher Kindern aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts herausgesucht und Texte zu den einzelnen Kindern geschrieben. Die Schülerinnen und Schüler hatten nun die Aufgabe, Fragen zu deren Leben zu beantworten und es anschließend ihren Mitschülern gruppenweise vorzutragen. Ein weiterer sehr lehrreicher Aspekt des Besuchs war auch die Ausstellung in den Räumen der letzten Kantorenfamilie Eisenmann. Hier konnten sich die Schüler mit Originalgegenständen und Hörspielen mit dem jüdischen Leben in den 1930er-Jahren auseinandersetzen und Fotos aus der Zeit der 20er/30er Jahre ansehen. Die Schülerinnen und Schüler konnten eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit machen und damit die Lebensumstände einer jüdischen Familie etwas kennenlernen. Nach einer kleinen Vesperpause im Garten des Blauen Hauses wurde der Abschluss des eindrücklichen Tages am Platz der ehemaligen Synagoge und auf dem dahinter befindlichen alten Judenfriedhof gemacht.
Die Schülerinnen und Schüler waren tief beeindruckt von den Zeitgeschehnissen von damals.