Im Rahmen der Projektwoche zum Thema „Bildung für Toleranz und Vielfalt“ besuchten gleich vier 8. Klassen der Hugo-Höfler-Realschule das Blaue Haus in Breisach. Sie hatten hier die Gelegenheit, das Haus selbst als jahrhundertealten Bestandteil der Stadt kennenzulernen und erfuhren einiges über seine wechselvolle Geschichte. Besonderes Augenmerk wurde auf die Zeit vor dem Nationalsozialismus gelegt, als das jüdische Leben ein selbstverständlicher Teil der Stadt Breisach war. Die Schüler:innen, von denen viele in Breisach und sogar in unmittelbarer Nähe des Hauses wohnen, waren höchst interessiert und es war, als schließe sich eine Lücke: „Jetzt weiß ich endlich, was das für ein besonderes Haus ist!“, brachte es ein Schüler auf den Punkt.

Der Alltag der jüdischen Menschen in Breisach konnte einerseits anhand von Fotografien aus der damaligen Zeit nachvollzogen werden, was den Schüler:innen wie eine Zeitreise innerhalb ihrer eigenen Stadt vorkam. Ganz besonders intensiv konnte man an den verschiedenen Hörstationen in verschiedenen Zimmern in den damaligen Alltag eintauchen. Hier waren Szenen aus dem Familienleben und auch aus dem schulischen Kontext hörbar, was für die Schüler:innen faszinierend war, denn diese Szenen klangen sehr echt und authentisch. Natürlich erfuhren die Jugendlichen auch von der Trennung der Familien durch die Nationalsozialisten und die einzelnen Schicksale der Familienmitglieder machten sie sehr betroffen.

Zum Abschluss besuchten wir den alten jüdischen Friedhof in der unmittelbaren Nachbarschaft und erfuhren einiges über jüdische Grabtraditionen.

Ein herzlicher Dank gilt dem Team des Blauen Hauses, das die verschiedenen Gruppen durch das Haus führte und mit vielen Erläuterungen ein lebendiges Bild der damaligen Zeit zeichnen konnte.